Konservative Therapien

Stosswellentherapie

Kalk wird weggesprengt
Seit mehr als 15 Jahren hat sich die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) im hochenergetischen Bereich in der Urologie zur Zerstörung von Konkrementen (festen Ablagerungen) bewährt. Im niederenergetischen Bereich wird die ESWT von Orthopäden seit 1992 im Rahmen der Schmerztherapie - vor allem bei Überlastungsbeschwerden am Bewegungsapparat - eingesetzt.
Körperzellen reagieren auf Stoßwellen und aktivieren körpereigene Reparaturzellen. Werden Kalkablagerungen mit Stoßwellen behandelt, führen diese zu einer Auflockerung des Kalkdepots. So genannte Fresszellen sorgen für den Abtransport der gelösten Kalksplitter - sprich, der Körper entsorgt diese selbst.


Seit ungefähr sechs bis sieben Jahren wird die ESWT in der Orthopädie erfolgreich eingesetzt. Die Behandlung wird besonders bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt:
 

  • Kalkschulter

  • Überlastungsschmerzen an verschiedenen Gelenken

  • Supraspinatussehnensyndrom

  • Bizepssehnensyndrom

  • Patellaspitzensyndrom

  • Trochantertendinosen

  • Tennisarm

  • Golferarm

  • Achillodynie (Achillessehnenüberlastungsbeschwerden)

  • Fersensporn

  • Pseudarthrose (Scheingelenkbildung nach Knochenbrüchen)

Wenn konservative Behandlungsmaßnahmen mit Cortison-Infiltrationen, physikalischer Therapie und Physiotherapie keine Besserung gebracht haben, kann eine Stoßwellentherapie in vielen Fällen Schmerzreduzierung oder Schmerzfreiheit bewirken.
 
Behandlung
Zur Behandlung stehen sehr unterschiedliche Geräte zur Verfügung, wobei die Stoßwellen nach unterschiedlichen physikalischen Prinzipien erzeugt werden.

  • Elektrohydraulische Systeme

  • Piecoelektrische Systeme

  • Elektromagnetische Systeme

 
Es sollten Geräte bevorzugt werden, die im niedrig-, mittel- oder hochenergetischen Bereich Stoßwellen erzeugen. Der Arzt sollte während der Behandlung die Lage des Stoßwellenkopfes permanent überwachen. Ohne Narkose oder örtliche Betäubung wird der Stoßwellenkopf unter Ultraschallkontrolle auf den Schmerzpunkt positioniert. Diese Position wird während der gesamten Behandlungsdauer kontrolliert. Je nach Krankheitsbild und Schwere der Erkrankung werden drei Behandlungen im Abstand von je einer Woche empfohlen.
 
Wirkweise der Stoßwellenbehandlung
Die auf die Schmerzzone fokussierten Stoßwellen breiten sich im menschlichen Gewebe aus und haben in einem Brennpunkt ihre höchste Energie. Der Körper reagiert an dieser Stelle mit einer erhöhten Stoffwechselaktivität. Bei chronischen Erkrankungen können so Heilungsprozesse angeregt oder beschleunigt werden. Kalkdepots können damit verschwinden oder Heilungsprozesse in Gang gesetzt werden.

 

Häufig gestellte Fragen
 
Warum ist diese Therapie nicht-invasiv?
Die ESWT ist ein extrakorporaler (von außen stattfindender) Eingriff. Eine Operation mit Vollnarkose wird vermieden. Nur in wenigen Fällen ist eine Lokalanaesthesie notwendig.
 
Wann wird die ESWT eingesetzt?
Die Methode kann grundsätzlich bei den oben genannten Indikationen eingesetzt werden.
 
Wie lange dauert der Vorgang?
Der Behandlung dauert ca. 15 Minuten und wird im allgemeinen drei bis fünf Mal im Abstand von jeweils einer Woche durchgeführt.
 
Wie wirkt die Stoßwelle?
Stand der Forschung ist, dass Körperzellen auf Stoßwellen reagieren und körpereigene Reparaturzellen aktivieren. Bei Behandlung einer Kalkablagerung führen die Stoßwellen zu einer Auflockerung des Depots. So genannte Fresszellen sorgen für den Abtransport der gelösten Kalkablagerungen.
 
Wie schmerzhaft ist diese Therapie?
Zu Beginn der Behandlung kommt es zu kleinen stichartigen Schmerzen. Im weiteren Verlauf tritt ein so genannter Gewöhnungseffekt auf.
 
Kann die Behandlung immer durchgeführt werden?
Die Behandlung kann bei fast jedem Patienten durchgeführt werden. Eine relative Gegenindikation ist eine Therapie mit blutverdünnenden Mitteln. Ebenso zählen Tumorerkrankungen und chronisch entzündliche Erkrankungen im zu behandelnden Gebiet zu Kontraindikationen. Lassen sie sich hier individuell von uns beraten.
 
Kann es Nebenwirkungen geben?
Nach langjährigen Erprobungen und Untersuchungen konnten bisher keine Nebenwirkungen festgestellt werden.
 
Zahlt die Krankenkasse die Behandlung?
Wie bei mehreren neuen Behandlungsmethoden handelt es sich bei dieser Therapie nicht automatisch um eine Regelleistung der Krankenkasse. Daher muss sie gesondert beantragt werden, bzw. müssen ganz bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Private Krankenkasse übernehmen in den meisten Fällen die Kosten der Therapie.