Fuß (Anatomie)


Grob betrachtet, gliedert sich der Fuß in drei Abschnitte: die Fußwurzel (Tarsus), den Mittelfuß (Metatarsus) und die Zehen (Ossa digitorum pedis). Die Fußwurzel wird von sieben Knochen gebildet. Der oberste ist das Sprungbein (Talus), der mit dem Schienbein (Tibia) verbunden ist. Das Sprungbein ruht auf dem Fersenbein (Calcaneus), dem größten Fußknochen, an dessen hinterm Teil die Achillessehne ansetzt. Vor dem Fersenbein liegt das Würfelbein, vor dem Sprungbein das Kahnbein. Letzterem schließen sich drei Keilbeine an.


Die Mittelfußknochen verbinden die Fußwurzel mit den Zehen. Diese bestehen jeweils aus drei Gliedern: der Grund-, Mittel- und Endphalanx, mit Ausnahme der Großzehe, der eine Mittelphalanx fehlt.
Mit diesem sehr ausgefeilten Knochenaufbau, insgesamt 33 Gelenken, Muskeln, Sehnen und über 100 Bändern macht ein Fuß durchschnittlich 15.000 Schritte am Tag. Ein Jogger erzeugt mit jedem Schritt eine Stoßwelle, die einem Erdbeben der Stärke vier entspricht.
Diese Beanspruchung können die Füße nur bewältigen, weil das Körpergewicht mittels der Muskeln und des Fettgewebes der Fußsohle auf eine größere Fläche verteilt wird. Der besonderen Gewölbeform des Fußes kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. An der Innenseite steigt die Wölbung im Fersenbein an, um von da über Kahnbein, Keilbein und Mittelfuß wieder abzufallen. Neben dieser Längswölbung gibt es im Mittelfußbereich noch eine Querwölbung. Das Körpergewicht ruht also im Wesentlichen auf drei Skelettteilen: dem hinteren Teil des Fersenbeins sowie den Köpfen der beiden äußeren Mittelfußknochen.


Infolge hoher Belastungen kann es zu Veränderungen dieses Fußgewölbes kommen. Eine Abflachung des vorderen Quergewölbes ist charakteristisch für den Spreizfuß, eine abgesenktes Längsgewölbe typisch für den Plattfuß. Der Plattfuß tritt oft mit einem Knickfuß auf, bei dem sich Sprung- und Fersenbein gegeneinander verschieben. Diese Kombination wird dann Senkfuß genannt.
Über das obere Sprunggelenk ist der Fuß mit dem Schienbein verbunden und beeinflusst so auch die Gesamtstatik des Körpers. Von seiner Stellung hängt nämlich die Haltung des Unterschenkels ab und also auch, wie Kniescheibe und Oberschenkel zueinanderstehen. Über die Hüfte wirkt die Fußstellung bis auf die Becken- und Wirbelsäulenhaltung. Der Fuß bildet also quasi den Sockel für das gesamte menschliche Knochengerüst.
Außerdem ist der Fuß von dicken Nervensträngen durchzogen und sendet beim Laufen permanent Botschaften über die Beschaffenheit oder Temperatur des Bodens ans Gehirn.
 

 
 

Achillessehnenriss

Ein Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur) ist eine Durchtrennung der Achillessehne, die meistens durch eine Überbeanspruchung der Sehne bei einer sportlichen Belastung entsteht. Das Auftreten eines Risses ist mit einem charakteristischen Knall verbunden und trifft typischerweise Menschen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Der Riss der Achillessehne wird in Deutschland üblicher Weise operiert. Diese Operationen führen wir ambulant in unserer Tagesklinik durch.


Arthrose

Von Arthrose spricht man, wenn Gelenkknorpel durch Abnutzung geschädigt oder zerstört sind. Man sagt auch, Arthrose ist eine nicht-entzündliche Gelenkerkrankung, im Gegensatz etwa zu Rheuma. Siehe auch Synonyme und Definition für Arthrose.

 
Außenbandverletzung des oberen Sprunggelenks

Stolperfallen gibt es überall: beim Spaziergang, beim Sport und zu Hause. Beim Stürzen kann das Sprunggelenk geprellt, verdreht, überdehnt oder ausgekugelt werden. Die zugehörigen Bänder werden dabei schnell in Mitleidenschaft gezogen. Eine solche Distorsion - Zerrung - kann sehr schmerzhaft sein. In den meisten Fällen knicken wir nach außen weg; dann ist das so genannte Außenband des Oberen Sprunggelenkes betroffen.
Frische Außenbandruptur oberes Sprunggelenk (OSG)
Eine Außenbandruptur am oberen Sprunggelenk (OSG) ist die partielle oder komplette Ruptur des fibularen Kapselbandapparates ggf. mit konsekutiver anterolateraler Instabilität des oberen Sprunggelenkes. 

Diagnostik

Die übliche Untersuchung des Fußes ist obligat, folgende Untersuchungen und Tests sind speziell empfehlenswert:
 

  • Beurteilung der Schwellung, Hämatom am OSG/Fußaußenrand
  • Beurteilung des Gangbildes
  • Klicktest (spezieller Test beweisend für dient Bandinstabilität am OSG)

 

Apparative Diagnostik

  • Notwendige apparative Untersuchungen
  • Röntgen OSG a.p. und seitlich

 
Beurteilungskriterien: Frakturen, Ausschluss von knöchernen Bandausrissen, Arthrosezeichen

Im Einzelfall nützliche apparative Untersuchungen

Gehaltene Röntgenaufnahmen a.p. und seitlich, ggf. im Seitenvergleich, ggf. in Lokalanästhesie
MRT bzw. CT nur in Ausnahmefällen zum Nachweis von Begleitverletzungen

Behandlungsprinzipien

Frühfunktionelle konservative Therapie bzw. Bandnaht.

Konservative Therapie

  • Die frühfunktionelle konservative Therapie steht eindeutig im Vordergrund
  • Maßnahmen zur Abschwellung
  • Frühfunktionelle Therapie
  • Unter Gelenkschutz (z.B. Stützverband, Bandage, Orthese), ggf. kurzzeitige Ruhigstellung bis zur Abschwellung z.B. mittels Gipsschiene, individueller Belastungsaufbau.
  • Medikamentöse Therapie

 

Symptomatische Therapie bei Schmerzen mit/ohne Schwellung:

  • Schmerzreduzierende und abschwellende lokale oder systemische Medikation (Antiphlogistika, peripher wirksame Analgetika)
  • Thromboseprophylaxe in Abhängigkeit vom Mobilisationsgrad

 
Physikalische Therapie

  • Kryotherapie
  • Physiotherapie
  • Koordinationsschulung
  • Muskelkräftigung
  • Eigenreflexschulung

 
Orthopädietechnik

  • Gehstützen
  • Funktionelle Schienen, Bandagen, Orthesen
  • Stabilschuh
  • Schuhzurichtung

 

Operative Therapie

Die operative Therapie dient der Wiedervereinigung rupturierter fibularer Bänder durch Naht. Sie liefert eine der frühfunktionell konservativen Behandlung vergleichbare Kapselbandstabilität. 

Allgemeine Indikationskriterien

 

  • Schweregrad der Verletzung und Begleitverletzung(en)
  • Voroperation am betroffenen fibularen Kapselbandapparat
  • Verletzungszeitpunkt
  • Alter
  • Kooperation

 

Prävention

  • Koordinationsschulung
  • Kräftigung der sprunggelenk- und fußstabilisierenden Muskulatur.

 


Fersensporn


Starke, stechende Schmerzen unter der Fußsohle machen jeden Schritt zur Qual. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung entwickelt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr einen Fersensporn - eine dornartige knöcherne Kalkablagerung am Fersenbein, verbunden mit einer äußerst schmerzhaften Entzündung im umliegenden Gewebe.
Der Auswuchs an der Ferse ist nicht Ursache für die typischen Beschwerden, sondern die Entzündung im Gewebe um den Fersenknochen herum. Anfällig sind vor allem Menschen, die beruflich viel auf den Beinen sind. Übergewicht, eine familiäre Anlage zu einem Senk-Spreizfuß (Plattfuß) und schlechtes Schuhwerk spielen eine ebenso wichtige Rolle. Auch intensive Laufbelastung beim Sport kann schuld sein.

Therapie

Durch unser Therapiekonzept können etwa 95 Prozent der Patienten wirksam von ihren Beschwerden befreit werden. Das Konzept umfasst physikalische Therapie, Infiltrationen, Schuhzurichtungen, ggf. Stoßwellentherapie.
Nur in ganz wenigen Fällen, wenn alle anderen Behandlungen keine Wirkung zeigen, kann eine Operation notwendig werden, die ambulant durchgeführt wird.

 


Gicht

Gicht - oder früher Zipperlein genannt - ist eine vermutlich erblich bedingte Entgleisung des Harnstoffwechsels. Hauptsächlich ausgelöst durch eine Fehlernährung kommt es bei dieser Wohlstandskrankheit zu einer erhöhten Konzentration von Harnsäure im Blut und den übrigen Körperflüssigkeiten. Schmerzen in den Gelenken und Koliken sind die Folge.


Rheuma

Rheuma stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt "fließender Schmerz". Die Erkrankung, die Forschern noch viele Fragen stellt, geht entweder auf eine Entzündung oder auf Verschleißerscheinung zurück. In manchen Fällen spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle.